Zum ersten Mal veranstalteten junge Forscherinnen und Forscher der Thüringer Landessternwarte eine eintägige Konferenz in Tautenburg. Dieses neue Format bot Bachelor-, Master- und Doktoranden eine Plattform, um ihre Arbeit dem gesamten Institut vorzustellen.
Die akademische Forschung profitiert vom Austausch von Ideen. Wissenschaftliche Ideen und Ergebnisse werden in (schriftlichen) Arbeiten und Vorträgen präsentiert. Daher gehört es zur Arbeit von Forschenden, Vorträge zu halten. Für Nachwuchswissenschaftler kann es jedoch einschüchternd sein, vor einem großen Publikum zu sprechen. Warum also nicht Bachelor-, Master-Studierenden und Doktoranden die Möglichkeit geben, am eigenen Institut über ihre Arbeit zu sprechen und wissenschaftliche Vorträge zu üben?
Das ist die Idee hinter der Early Career Scientists’ (ECS) Conference, die am 6. November 2025 an der Thüringer Landessternwarte stattfand. 14 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nutzten die Gelegenheit und sprachen über ein breites Spektrum an Themen: extragalaktische Astronomie, stellare Astrophysik, Sonnenphysik, Galaxien, Datenanalyse, Fernerkundung und Hardware-Programmierung.
In einer vertrauten Umgebung üben
Hemanth Pruthvi, einer der Organisatoren der Early Career Scientists’ Conference erklärt die Motivation für die Veranstaltung: „Die meisten ECS-Mitglieder stehen am Anfang ihrer akademischen Laufbahn und haben noch wenig Erfahrung mit Wissenschaftskommunikation. Irgendwann werden sie ihre Arbeit ihren Kollegen, erfahrenen Wissenschaftlern und Laien in einem öffentlichen Rahmen präsentieren müssen. Diese Konferenz soll ihnen den Einstieg erleichtern, indem sie ihre Arbeit in einem vertrauten, aber wissenschaftlich anspruchsvollen Umfeld vorstellen können.“
Die jungen Wissenschaftler konnten den Inhalt ihrer Präsentation selbst wählen: ein laufendes oder künftiges Projekt, vergangene Arbeiten oder einfach eine Literaturrecherche. Jeder Vortrag dauerte 15 Minuten, wie es bei wissenschaftliche Konferenzen üblich ist: 10 Minuten für die Präsentation und 5 Minuten für die Diskussion.
Junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Thüringer Landessternwarte. Foto: Thüringer LandessternwarteDie Teilnahme stand allen Mitarbeitern des Observatoriums offen. Das Publikum konnte die Präsentationen und Diskussionen persönlich oder über Zoom verfolgen. Neben den ECS-Mitgliedern nahmen auch der Direktor, mehrere Fakultätsmitglieder des Instituts und technisches Personal an der Konferenz teil.
Jana Köhler, ebenfalls eine Organisatorin der ECS-Konferenz, fasst zusammen: „Die begeisterte Teilnahme und die spannenden Diskussionen zeigten, dass diese Konferenz ein Erfolg war. Auch die nächste Konferenz wird mit Spannung erwartet, insbesondere von den neuen Mitgliedern, die diesmal nicht präsentieren konnten.“
Großes Interesse an einer Wiederholung
Das Organisationsteam (Hemanth Pruthvi, Jana Köhler und Aashana Tripathi) plant, das Format zu wiederholen. “Es wird eine weitere ECS-Konferenz geben, sobald wir genügend neue Nachwuchsforscherinnen und -forscher haben oder ausreichend neue Ergebnisse”, sagt Aashana Tripathi. Markus Roth, Direktor der Thüringer Landessternwarte, unterstützt die Initiative der jungen Wissenschaftler: “Ich bedanke mich bei Hemanth Pruthvi, Jana Köhler und Aashana Tripathi, dass sie die Konferenz organisiert haben. Mit diesem innovativen Format unterstützen wir die Forschenden in der Frühphase ihrer Karriere. Ich bedanke mich auch bei allen Vortragenden. Das Institut profitiert von diesem Format, weil es den Blick darauf lenkt, an wie vielen verschiedenen Themen hier geforscht wird. So gelingt es, Idee zwischen den verschiedenen Forschungsgruppen auszutauschen.“